Arbeitskreis Osteopathie
Arbeitskreis Osteopathie:
Thema: osteopathische Behandlung des Zwerchfells
Datum: Mittwoch, 19.11.2025
Uhrzeit: 18:00 Uhr – 20:30 Uhr
Thema: Zwerchfell
Zwerchfell / Diaphragma (lat. Trennwand, Scheidewand, Zwischenwand)
3-5 mm dicke Muskel-Sehnen-Platte, doppelkuppelförmiger, horizontaler Verlauf im unteren Brustkorb
Ursprung:
Pars lumbalis, L1, L2, mit Crus dextrum und Crus sinistrum, 3 sehnige Bögen, Quadratusarkade, Psoasarkade, Aortenarkade
Pars costalis, Innenseite der 7.-12. ab Rippenknorpel, schräger Verlauf von der 12. Rippe dorsal bis zur 7. Rippe ventral ( max. Lungenperkussionsfeld)
Pars sternalis, Brustbein, Processus tendineum
Ansatz:
Centrum tendineum
– Funktion:
Inspiration
Innervation:
N. phrenicus, C3-5 aus Plexus cervicalis
Das Zwerchfell ist auf der Brusthöhlenseite von der Pleura diaphragmatica und auf der Bauchhöhlenseite vom Peritoneum bedeckt.
Die Kuppelform entsteht durch den Unterdruck der Pleurahöhle und die Retraktionskraft der Lunge.
Zwerchfellatmung
Inspiration: Rippen heben sich, wodurch sich der Durchmesser erweitert, Kontraktion des Zwerchfells führt zur Einatmung
Exspiration: Rückstellkräfte
Funktionelles Zusammenspiel mit der Rumpfmuskulatur und dem Beckenboden.
Der Druck der Zwerchfell-Pumpe setzt die Viszeralorgane in Bewegung. Wenn durch Lungenerkrankungen eine pleuropulmonale Beteiligung besteht, werden die Bewegungsachsen der Viszeralorgane des Thorax verändert. Durch die veränderten intrathorakalen Druckverhältnisse ändern sich auch die Bewegungen des muskuloskelettalen Systems.
Atemübungen
(werden im Workshop durchgeführt)
Osteopathische Techniken / manuelle Behandlung
GOT: Brustkorb, Sternum, Rippen, Oberkörper, Bauchraum
Neurale Mobilisation: N. Phrenicus, Plexus cervicalis, N. Intercostalis
Myofasziales Release: Brustkorb
Recoil Technik
CranioSacrale Therapie
Fasziale und muskuläre Techniken
Gewebetechniken zur Mobilisation des Brustkorbs, z. B. Packegriffe
Mobilisation BWS und Rippen
Atemtechniken
Dekontraktionen
Physikalische Therapie, z.B. heiße Rolle
Erkrankungen die zur Zwerchfelldysfunktion führen können
Asthma bronchiale, COPD, Dauerhusten
Silikose
Sarkoidose
Mucoviszidose
Morbus Bechterew
Lungenkrankheiten
fixierte BWS Kyphose, Skoliose, Osteoporose mit Wirbelköpereinbrüchen
dauerhaft erhöhter Bauchinnendruck
Operationen
Zwerchfellbruch
Diagnostik Zwerchfellbruch:
Magenspiegelung, CT
Formen von Zwerchfellbrüchen:
Typ I: axiale Hernie (Gleithernie):
Ein mehr oder weniger großer Abschnitt des oberen Magens verlagert sich senkrecht nach oben und liegt dann über dem Zwerchfell. Weil der durchgetretene Teil oft zwischen Bauch- und Brustraum hin und her rutscht, spricht man auch von einer Gleithernie.
90 Prozent der Hernien des Zwerchfells gehören zu dieser Form.
Typ II: paraösophageale Hernie:
Der Mageneingang bleibt zwar unterhalb des Zwerchfells, aber ein unterschiedlich großer Magenanteil schiebt sich neben die Speiseröhre in den Brustraum. Diese Form eines Zwerchfellbruchs ist selten, kann aber zu schweren Komplikationen führen.
Typ III: „Upside-down-Magen“:
Mit der Zeit schieben sich weitere Magenanteile seitlich der Speiseröhre in den Brustraum. Im Extremfall liegt der Magen komplett über Kopf (upside down) im Brustkorb.
Typ IV: Hernie:
Bei diesem seltenen, sehr großen Zwerchfellbruch treten auch Teile von Milz und Dickdarm in die Brusthöhle über.
Extrahiatale Hernien
Mit diesem Begriff werden seltene Zwerchfellbrüche bezeichnet, bei denen sich Organe des Bauchraums durch andere Stellen im Zwerchfell als den Hiatus oesophageus in den Brustraum schieben. So können sich zum Beispiel Darmschlingen durch eine defekte Verbindungsstelle von Zwerchfell und Brustbein in den Brustraum verlagern.
Mögliche Ursachen eines Zwerchfellbruchs bzw. einer Hiatushernie:
Angeborene Schwäche: Einige Menschen werden mit einer natürlichen Schwäche im Zwerchfell geboren, welche die Wahrscheinlichkeit eines Zwerchfellbruchs erhöht.
Erhöhter Bauchdruck: Langfristiger Druck auf das Zwerchfell durch Übergewicht, Schwangerschaft, häufiges Heben schwerer Lasten oder chronischen Husten kann zu einer Zwerchfellhernie führen.
Verletzungen und Operationen: Traumata, wie Verletzungen bei Unfällen oder chirurgische Eingriffe in der Nähe des Zwerchfells, können die Struktur schwächen und die Entstehung eines Zwerchfellbruchs begünstigen.
Alterungsprozess: Mit zunehmendem Alter verliert das Gewebe seine Elastizität, was das Risiko eines Zwerchfellbruchs erhöhen kann.
Erkrankungen, die zu chronischem Druck führen: Zustände wie eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder schwere Verstopfung können zu einem dauerhaft erhöhten Druck im Bauchraum führen, der das Risiko für eine Zwerchfellhernie erhöht.
Literatur:
Prometheus: Lernatlas, Innere Organe, Bewegungsapparat
Barral, Mercier: Lehrbuch der Viszeralen Osteopathie
Barral, Croibier: Manipulation peripherer Nerven
Brazzo: Viszerale Automobilisation
Middendorf: Der Erfahrbare Atem
Wikipedia
Internetrecherche
Ort:
Praxis Vitalité
Anne Weiland
Futterstraße 18
66111 Saarbrücken
Tel: 0681 3904998
a.weiland@vitalite.de
www.vitalite.de
Die Teilnahme ist kostenlos.
Hinweis für den nächsten Termin: Die Ausarbeitung zum Thema Niere befindet sich bei den Protokollen!
Herzliche Grüße
Anne Weiland
Protokolle vorangegangener Arbeitskreise
14. Treffen Protokoll-Zwerchfell 19.11.2025
13. Treffen Protokoll-AK-OsP-Niere 02.04.2025
12. Treffen Protokoll-AK-OsP-Handgelenk 18.09.2024
11. Treffen Protokoll-AK-OsP-CST-Focusing 13.03.2024
10. Treffen Protokoll-AK-OsP-Viszero-Craniale-Beziehungen-13.9.2023
9. Treffen Protokoll-AK-OsP-Vaskuläre Mobilisation-19.4.2023
8. Treffen Protokoll-AK-OsP-Lunge-16.11.2022
7. Treffen Protokoll AK OsP vom 08.06.22
6. Treffen Protokoll AK OsP vom 15.09.21
5. Treffen Protokoll AK OsP vom 19.8.20 und Arten von Schwindel
4. Treffen Protokoll AK OsP vom 15.1.20
3. Treffen Protokoll AK OsP vom 25.9.19
2. Treffen Protokoll AK OsP vom 15.5.19
1. Treffen Protokoll AK OsP vom 13.2.2019
Zu meiner Person: Mein Name ist Anne Weiland. Ich therapiere seit über 15 Jahren überwiegend osteopathisch in meiner Praxis. Ich habe mein Osteopathiezertifikat bei der Osteopathie Gesellschaft Deutschland im Upledger und Barral Institut erworben.